218.000 Euro Schadensersatz: Kletterturm-Projekt am Tankumsee wird zum Millionen-Grab

Admin User
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Ein teilweise abgerissenes Gebäude mit Absperrung, sichtbaren Fenstern und etwas, das wie eine Leiter aussieht.

218.000 Euro Schadensersatz: Kletterturm-Projekt am Tankumsee wird zum Millionen-Grab

Ein Gerichtsverfahren hat mit einem Urteil des Oberlandesgerichts Braunschweig seinen Abschluss gefunden: Die Tankumsee GmbH muss einem Pächter, der sich von einem Vertrag über einen Kletterturm am Tankumsee in Gifhorn zurückzog, Schadensersatz und Prozesskosten in Höhe von insgesamt über 218.000 Euro zahlen. Die Anlage, die die Steuerzahler bisher rund 1,43 Millionen Euro gekostet hat, erwies sich als verlustreiches Unterfangen.

Der Pächter hatte der Tankumsee GmbH geraten, rechtzeitig einen Bauantrag zu stellen und eine Machbarkeitsstudie durchzuführen – doch dieser Rat wurde ignoriert. Aufgrund einer Änderung des Bauplans verzögerte sich die Eröffnung des Kletterturms, was dem Pächter entgangene Gewinne bescherte. Bis Ende 2024 wird die Anlage ein Defizit von etwa 224.500 Euro angehäuft haben.

Für den Bau des Turms tragen die Stadt Gifhorn und die Tankumsee GmbH die Verantwortung. Auf Seiten der Stadt waren der Gifhorner Stadtrat und die Stadtverwaltung, einschließlich des damaligen Bürgermeisters Jürgen Köckert, die Entscheidungsgremien. Trotz der Empfehlungen des Pächters missachtete die Tankumsee GmbH Hinweise zum richtigen Baubeginn und zur Notwendigkeit einer Vorprüfung vor Baubeginn.

Das einzigartige Konzept des Kletterturms hat die Steuerzahler bisher rund 985.632 Euro an Investitionen und über 200.000 Euro an Prozesskosten gekostet. Das Gericht urteilte, dass die Tankumsee GmbH für die entstandenen Schäden und Rechtskosten aufkommen muss, da sie die Ratschläge des Pächters nicht befolgt und die erforderlichen Bauverfahren nicht eingehalten hat.