Amtsgerichte in Sachsen-Anhalt erhalten mehr Kompetenzen und bleiben bürgernah

Admin User
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Eine Stadtansicht mit Gebäuden, Bäumen, Pfählen, Straßen, Fahrzeugen und einem Himmel.

Lokal zugänglich und ansprechbar - Kreisgerichte werden gestärkt - Amtsgerichte in Sachsen-Anhalt erhalten mehr Kompetenzen und bleiben bürgernah

Bürgernah und gut erreichbar – Amtsgerichte werden gestärkt

Bürgernah und gut erreichbar – Amtsgerichte werden gestärkt

Bürgernah und gut erreichbar – Amtsgerichte werden gestärkt

  1. Dezember 2025

Die Amtsgerichte in Sachsen-Anhalt erhalten durch neue bundesweite Regelungen mehr Zuständigkeiten. Künftig bearbeiten sie unter anderem Streitfälle mit einem Streitwert von bis zu 10.000 Euro – doppelt so viel wie bisher. Um die zusätzliche Arbeitsbelastung zu bewältigen, sind digitale Lösungen und mehr Personal geplant.

Ab sofort übernehmen die Amtsgerichte ein erweitertes Aufgabenspektrum. Dazu gehören Testamente, Erbschaftsangelegenheiten, Grundbuchsachen sowie Vormundschafts- und Betreuungsverfahren. Zudem steigt die Grenze für vermögensrechtliche Ansprüche von 5.000 auf 10.000 Euro, wodurch mehr Fälle von den Landgerichten an die örtlichen Amtsgerichte übergehen.

Ziel der Reform ist es, die Justiz bürgernah zu halten. Alle 25 bestehenden Amtsgerichtsstandorte bleiben erhalten, was für die Bürger kürzere Anfahrtswege bedeutet. Komplexe Verfahren verbleiben jedoch weiterhin bei den Landgerichten – entsprechend langjähriger Fachempfehlungen.

Um den Mehraufwand zu stemmen, stellt das Land zusätzliche Richter, Rechtspfleger und Verwaltungskräfte ein. Flexible Arbeitsmodelle wie Teilzeit- und befristete Verträge ermöglichen eine bedarfsgerechte Personalplanung. Zudem wird ein Online-Terminbuchungssystem eingeführt, das die Vereinbarung von Verhandlungsterminen und die Einsicht in benötigte Unterlagen erleichtert.

Die Änderungen kehren einen jahrelangen Rückgang der Fallzahlen bei den Amtsgerichten um. Pro Jahr werden etwa 1.500 zusätzliche Verfahren erwartet, doch die Behörden gehen davon aus, dass nur minimaler Personalaufwuchs nötig sein wird, um die Steigerung zu bewältigen.

Die Reform bringt mehr Rechtsangelegenheiten in die Zuständigkeit der Amtsgerichte und sichert gleichzeitig die lokale Erreichbarkeit. Digitale Terminvergabe und flexible Personalplanung sollen die Abläufe effizienter gestalten. Für die meisten Fälle müssen Bürger kürzere Wege in Kauf nehmen, während besonders komplexe Streitigkeiten weiterhin an den Landgerichten verhandelt werden.