Anne Spiegel bewirbt sich in Hannover – trotz anhaltender Flut-Kritik

Anne Spiegel bewirbt sich in Hannover – trotz anhaltender Flut-Kritik

Anne Spiegel, ehemalige Umweltministerin von Rheinland-Pfalz, sorgt für Aufsehen, da sie sich um das Amt der Sozialdezernentin in Hannover bewirbt. Zehn Tage nach der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal begab sich Spiegel für vier Wochen in den Familienurlaub nach Frankreich – eine Entscheidung, die auf scharfe Kritik stieß. Erst kürzlich erinnerte eine Gedenkveranstaltung auf dem Opernplatz in Hannover an die Opfer, an der sich rund 50 Menschen beteiligten.

Die am Jahrestag der Flut abgehaltene Gedenkfeier zeigte eine Statue der 22-jährigen Johanna Orth, die in der Katastrophe ums Leben kam. Organisiert wurde die Veranstaltung von Anika Lilienthal, FDP-Mitglied im Stadtrat von Burgdorf, die dabei in privater Initiative handelte. Die Kundgebung sollte eine würdige Erinnerung an die Opfer sein und nicht für politische Botschaften instrumentalisiert werden.

Kritiker werfen Spiegel vor, in der und nach der Katastrophe versagt zu haben – insbesondere bei der Kommunikation. Eine Untersuchung kam zwar zu dem Schluss, dass die Hauptverantwortung für die Mängel in der Krisenbewältigung nicht bei Spiegels Ministerium lag. Dennoch wird ihr frühe Urlaubsantritt nach der Flut bis heute heftig kritisiert. Vor der anstehenden Wahl planen Demonstranten, sich vor dem Landesregierungssitz zu versammeln, um gegen Spiegels Kandidatur zu protestieren.

Die Grünen haben Anne Spiegel offiziell als ihre Bewerberin für das Amt der Sozialdezernentin in Hannover nominiert. Trotz der anhaltenden Kontroverse hält Spiegel an ihrer Bewerbung fest. Die Flut im Ahrtal forderte 135 Menschenleben; die Gedenkveranstaltung in Hannover war eine berührende Mahnung an die Tragödie. Die geplante Demonstration soll nicht nur an die Opfer erinnern, sondern auch Unmut über Spiegels Krisenmanagement zum Ausdruck bringen.