Baracke 38 in Groß Hesepe: Verfallenes Zeugnis der Emslandlager vor ungewisser Rettung

Baracke 38 in Groß Hesepe: Verfallenes Zeugnis der Emslandlager vor ungewisser Rettung

Baracke 38 – ein historisches, aber verfallenes Bauwerk in Groß Hesepe steht vor ungewisser Zukunft. Das Gebäude, eines von vier noch bestehenden Relikten des ehemaligen Lagers XI, liegt außerhalb des Gefängnisses Lingen in desolatem Zustand. Nun haben die Behörden für Januar 2026 weitere Begutachtungen angesetzt, um mögliche Sanierungsoptionen zu prüfen.

Die Baracke ist ein Überbleibsel der Emslandlager, in denen Häftlinge einst unter grausamen Bedingungen litten. Jahrelang wurde ihre Geschichte ignoriert, die Anlage blieb der Öffentlichkeit unzugänglich. Heute existieren von den ursprünglichen Baracken nur noch vier – drei innerhalb des Gefängnisgeländes und eine, Baracke 38, außerhalb des Zauns.

Das Niedersächsische Justizministerium erkennt die Notwendigkeit des Erhalts an. Es gibt Gespräche über eine gemeinsame Nutzung durch die Justizvollzugsanstalt und externe Akteure. Bisher hat jedoch keine Institution oder Person die Verantwortung für das Projekt übernommen. Die Gemeinde Geeste fordert seit Langem Maßnahmen: Bürgermeister Helmut Höke drängt das Land, die Sanierung zu finanzieren. Meik Portmann, Leiter der JVA Lingen, zeigt sich frustriert über den fortschreitenden Verfall des Gebäudes. Obwohl die Baracke als Baudenkmal eingestuft ist, gilt sie als einsturzgefährdet und bedarf umfangreicher Arbeiten. Martin Koers, Leiter der Gedenkstätte Esterwegen, hat Unterstützung bei der Restaurierung zugesagt. Doch die finanziellen Hürden sind enorm: Die Sanierung könnte Millionen kosten – ein Betrag, der den Haushalt und die Zuständigkeit der JVA bei Weitem übersteigt. Ohne klaren Plan oder Finanzierung bleibt die Zukunft der Baracke ungewiss. Die anstehenden Begutachtungen 2026 könnten endlich klären, ob eine Rettung des Bauwerks realistisch ist.

Die Bemühungen um den Erhalt von Baracke 38 unterstreichen ihre Bedeutung als historischer Ort. Zwar unterstützen lokale Verantwortliche und Gedenkstättenexperten die Restaurierung, doch fehlt es an einer koordinierenden Instanz, die das Vorhaben vorantreibt. Die Inspektionen im Januar 2026 werden entscheidend sein, um über das weitere Schicksal dieses verfallenden Stücks Geschichte zu befinden.