Heidekreis: Landwirte trotzen Wetterextremen mit neuen Anbaustrategien

Admin User
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Agrarfeld mit verschiedenen Kulturen, eine Bewässerungsmaschine im Vordergrund und eine Baumreihe mit weiteren Kulturen im Hintergrund.

Heidekreis: Landwirte trotzen Wetterextremen mit neuen Anbaustrategien

Landwirte im Heidekreis kämpfen mit einem weiteren Jahr extremer Wetterkapriolen – doch Anpassungen zeigen überraschende Erfolge

Die Landwirte im Heidekreis haben ein weiteres Jahr mit unberechenbarem Wetter hinter sich, das viele dazu zwang, ihre Anbaustrategien zu überdenken. Nach Jahren der Dürre brachte die aktuelle Saison übermäßige Regenfälle mit sich – und damit neue Herausforderungen für die Ernten. Trotz der Schwierigkeiten führten einige Veränderungen in der Bewirtschaftung zu unerwartet positiven Ergebnissen.

Die vergangenen Jahre waren von Trockenheit geprägt, wobei die Diskussionen sich oft um Bewässerungsbedarf und sinkende Grundwasserstände drehten. Doch 2024 brachte einen radikalen Wandel: Ein warmer, nasser Winter ging in einen kühlen, feuchten Frühling und Sommer über. Diese plötzliche Umstellung führte zu Problemen wie vernässten Böden, verzögerter Düngung und lokalen Schäden an der Bodenstruktur.

Das ungewöhnliche Wetter veranlasste manche Bauern, Winterkulturen zugunsten von Sommeralternativen aufzugeben. Der Anbau von Kartoffeln und Zwiebeln weitete sich aus, während die Flächen für Wintergetreide schrumpften. Allein der Anbau von Sommergetreide stieg um 54 Prozent. In Wilstedt nahmen die Landwirte Christoph und Hermann Cordes an Langzeitversuchen teil, in denen sie klimaresiliente Methoden wie Humusaufbau und Nährstoffmanagement bei Stärke-Kartoffeln testeten.

Die Kartoffelflächen im Heidekreis wuchsen um 10 Prozent und umfassen nun 4.141 Hektar. Doch der nasse Winter begünstigte auch Pilzkrankheiten, insbesondere Blatt- und Stängelfäule, die die Erträge bedrohten. Gleichzeitig setzte sich der Rückgang im Spargelanbau fort: Innerhalb von vier Jahren schrumpften die Flächen um ein Viertel – von 213 auf 164 Hektar. Mais blieb mit 18.479 Hektar die dominierende Kultur in der Region.

Trotz aller Höhen und Tiefen haben sich die Ernteerwartungen stabilisiert. Die weltweiten Kartoffelpreise steigen weiter an, selbst bei wachsenden Produktionsmengen. Für die Landwirte im Heidekreis ergab das wechselhafte Jahr bisher ein durchschnittliches Ergebnis.

Die Landwirtschaft im Heidekreis hat sich damit ein weiteres Mal an Extreme angepasst, wobei Sommerkulturen zunehmend Wintersorten ersetzen. Zwar setzten Pilzbefall und Vernässung die Bauern zu, doch der Kartoffelanbau expandierte, und die Erträge blieben insgesamt stabil. Angesichts steigender Weltmarktpreise für Kartoffeln beobachten die Landwirte der Region nun gespannt, wie sich diese Entwicklungen auf künftige Anbauentscheidungen auswirken werden.