Niedersachsen kämpft mit explodierenden Mieten und schwindendem Sozialwohnungsbestand

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Eine Stadtansicht mit Gebäuden, Bäumen, Pfählen, Straßen, Fahrzeugen und einem Himmel.

Niedersachsen baut: Wie sich der Wohnungsmarkt verändert - Niedersachsen kämpft mit explodierenden Mieten und schwindendem Sozialwohnungsbestand

Niedersachsen baut: Wie sich der Wohnungsmarkt verändert

Niedersachsen baut: Wie sich der Wohnungsmarkt verändert

  1. Dezember 2025

Ein neuer Bericht zum Wohnungsmarkt in Niedersachsen zeigt drastische Mietsteigerungen und einen schwindenden Bestand an Sozialwohnungen. Die von Politiker Stephan Weil vorgestellte und in der Welt veröffentlichte Analyse unterstreicht die wachsenden Bezahlbarkeitsprobleme in der Region. Trotz eines erwarteten Bevölkerungsrückgangs bleibt die Nachfrage nach Wohnraum hoch – mit entsprechend steigenden Preisen in zentralen Gebieten.

Die Mieten in Niedersachsen sind in den letzten zehn Jahren kontinuierlich gestiegen. Bestandswohnungen kosten mittlerweile etwas mehr als 6 Euro pro Quadratmeter – 2015 waren es noch rund 5 Euro. Bei Neuvermietungen fällt der Anstieg noch deutlicher aus: Hier stiegen die Preise von knapp über 8 Euro auf über 11 Euro pro Quadratmeter. Besonders stark zugelegt haben die Mieten im Landkreis Cuxhaven, wo die angebotenen Preise 2024 etwa 50 Cent höher lagen als im Durchschnitt der Jahre 2020 bis 2024.

Die teuersten Regionen sind die Landkreise Harburg und Lüneburg, die Stadt Oldenburg, die Region Hannover, Osnabrück sowie der Landkreis Stade. Im Landkreis Harburg liegen die Mieten bei über 11 Euro pro Quadratmeter. Der Medianpreis für gebrauchte Ein- und Zweifamilienhäuser betrug landesweit im vergangenen Jahr 255.000 Euro, in Hannover mussten Käufer hingegen rund 390.000 Euro auf den Tisch legen.

Der Sozialwohnungsbestand hat sich seit 2015 fast halbiert – von etwa 90.000 geförderten Wohnungen auf knapp über 50.000. Um dem Mangel entgegenzuwirken, hat die rot-grüne Koalition zusätzliche 400 Millionen Euro für Wohnungsbauförderung bereitgestellt. Der Plan sieht vor, bezahlbaren Wohnraum auszubauen, Baukosten zu senken und mehr kleine, barrierefreie Wohnungen zu schaffen – insbesondere für die wachsende Gruppe der über 65-Jährigen.

Ende 2023 zählte Niedersachsen 4,15 Millionen Wohneinheiten: 42 Prozent Einfamilienhäuser, 17 Prozent Zweifamilienhäuser und 38 Prozent Mehrfamilienhäuser. Trotz eines prognostizierten Bevölkerungsrückgangs um 302.000 Menschen bis 2045 bleibt die Nachfrage nach neuem Wohnraum hoch.

Der Bericht macht deutlich: Die Wohnkosten in Niedersachsen steigen, während das Angebot an bezahlbarem Wohnraum schrumpft. Angesichts des auf die Hälfte geschrumpften Sozialwohnungsbestands seit 2015 und weiter steigender Mieten soll die 400-Millionen-Euro-Förderung der Landesregierung für Entlastung sorgen. Nun geht es darum, bestehenden Wohnraum anzupassen und mehr kleine, altersgerechte Wohnungen für eine älter werdende Bevölkerung zu bauen.