Niedersachsens Apotheker werfen der Regierung Wortbruch bei Gebührenreform vor

Admin User
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Eine Apotheke mit einem vor ihr geparkten Fahrzeug und einem Gebäude in der linken Ecke.

Niedersachsens Apotheker werfen der Regierung Wortbruch bei Gebührenreform vor

Apotheker in Niedersachsen werfen der Koalitionsregierung vor, ihr Wahlversprechen zur Erhöhung der Apothekengebühren gebrochen zu haben. In einem offenen Brief äußerte die Apothekerkammer Niedersachsen Frust über die ausbleibenden Maßnahmen und warnte, die aktuelle finanzielle Belastung gefährde die lokale Gesundheitsversorgung. Die Vereinigung forderte nun Bundeskanzler Friedrich Merz und Vizekanzler Lars Klingbeil auf, dringend einzugreifen.

Streitpunkt ist eine langjährige Zusage zur Anpassung der Apothekengebühren, die seit 2013 eingefroren sind. Trotz Inflation und steigender Kosten liegt die feste Vergütung weiterhin auf dem Niveau von 2004 – obwohl Apotheken weniger als 2 % der Gesamtausgaben der Krankenkassen ausmachen. Die Koalition aus SPD, Grünen und FDP hatte in ihrem Koalitionsvertrag von 2021 vereinbart, die Gebühr bis 2026 auf 12,50 Euro anzuheben, um die Erhöhung des Mindestlohns auszugleichen. Doch im aktuellen Entwurf für die Apothekenreform fehlt jede Erwähnung dieser Anpassung.

Die Forderungen des Verbandes setzen die Regierung unter Druck, die Reform vor den endgültigen Beschlüssen noch einmal zu überarbeiten. Bleibt die Gebühr unverändert, könnten weitere Apotheken schließen – mit der Folge, dass der lokale Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten eingeschränkt wird. Die Entscheidung hängt nun davon ab, ob die Koalition in den kommenden Wochen ihre Position überdenkt.