Streit um ICE-Trasse A7-B3: Pro Bahn hält an umstrittenem Bahnprojekt fest

Admin User
2 Min.
Zwei Züge auf parallelen Gleisen mit einem Zaun im Vordergrund, ein Auto auf der Straße rechts, eine Signalleuchte auf einem Pfahl und Gebäude im Hintergrund unter einem Himmel.

Streit um ICE-Trasse A7-B3: Pro Bahn hält an umstrittenem Bahnprojekt fest

Die Strecke A7-B3 setzt sich durch

Konferenz in Soltau: Pro Bahn wirft Gegnern der neuen Trasse Inkompetenz vor – oder politische Taktik

Eine geplante ICE-Neubaustrecke zwischen Hamburg und Hannover sorgt für Diskussionen unter Verkehrsexperten und lokalen Politikern. Die Fahrgastvereinigung Pro Bahn setzt sich weiterhin für die Variante A7-B3 ein, obwohl es im Landkreis Heidekreis massiven Widerstand von Anwohnern und Politikern gibt. Die Organisation hielt ihre Jahresversammlung 2023 ausgerechnet in der Region ab, durch die die geplante Trasse führen soll – und in der auch einer der prominentesten Kritiker, Lars Klingbeil, seinen Wahlkreis vertritt.

Auf der Versammlung skizzierte Pro Bahn seine Vision für Soltau: ein ausgebauter Bahnknotenpunkt namens Heidestern mit besseren Anbindungen und vollständiger Elektrifizierung. Zudem wurde Malte Diehl als Landesvorsitzender wiedergewählt, was die Entschlossenheit der Vereinigung für das Projekt unterstreicht.

Rainer Engel, Vorstandsmitglied von Pro Bahn aus Nordrhein-Westfalen, präsentierte Erkenntnisse aus einer vertraulichen Bewertung der Trassenvarianten. Seine Analyse kam zu dem Schluss, dass der Korridor A7-B3 die beste Wahl sei, da er weniger Ackerland, Wohngebiete und Naturschutzgebiete beeinträchtige als ein Ausbau der bestehenden Alpha-E-Strecke. Dennoch bleibt der Widerstand hart: Dr. Karl-Ludwig von Danwitz (CDU), Landtagsabgeordneter vor Ort, verteidigte die Kritiker, räumte aber ein, dass es unterschiedliche Standpunkte gebe.

Der Bahnexperte Hans Leister, Mitbegründer der Initiative Deutschlandtakt, betonte die Bedeutung des Deutschlandtakts für die Verkehrswende und den Klimaschutz. Er stellte infrage, ob die Politik den Umstieg von Auto und Flugzeug auf die Schiene tatsächlich konsequent vorantreibe. Ohne stärkeren politischen Rückenwind, warnte er, könnten selbst gut geplante Bahnprojekte scheitern.

Die geplante Strecke A7-B3 steht vor erheblichen Herausforderungen – von lokalem Widerstand bis hin zu übergeordneten politischen Unsicherheiten. Pro Bahn wirbt weiterhin für die Variante und argumentiert, sie biete die geringsten Umweltbeeinträchtigungen. Ob das Projekt realisiert wird, hängt nun davon ab, ob Verkehrsplaner und Politiker die Widerstände überwinden und sich auf eine langfristige Strategie einigen können.