Von Wegen Lisbeth zweifelt: Erreichen wir mit Musik noch AfD-Anhänger?

Von Wegen Lisbeth: "Wird keine AfD-Wähler mehr erreichen" - Von Wegen Lisbeth zweifelt: Erreichen wir mit Musik noch AfD-Anhänger?
Von Wegen Lisbeth: "Erreichen wir keine AfD-Wähler mehr"
Von Wegen Lisbeth: "Erreichen wir keine AfD-Wähler mehr"
Von Wegen Lisbeth: "Erreichen wir keine AfD-Wähler mehr"
- Dezember 2025
Matthias Rohde, Frontmann der Berliner Band Von Wegen Lisbeth, spricht offen über die Herausforderungen politischer Positionierung in der Musik. Während viele Künstler öffentlich Stellung beziehen, gibt er zu, zunehmend frustriert von der Erwartung zu sein, stets eine klare Haltung zeigen zu müssen.
Die Band – bestehend aus Rohde (Gesang, Gitarre), Julian Hölting (Bass), Robert Tischer (Synthesizer), Dominik Zschäbitz (Gitarre) und Julian Zschäbitz (Schlagzeug) – setzt sich seit Langem für gesellschaftliche Themen ein. Doch Rohde zweifelt inzwischen daran, ob solche Botschaften tatsächlich zu sinnvollen Debatten anregen.
Sein Unbehagen rührt von der Forderung her, Künstler müssten sofort und eindeutig Position beziehen. In einer schnelllebigen Welt bleibe kaum Raum, Unsicherheit oder Wissenslücken zuzugeben, so Rohde. Dieser Druck ersticke echte Diskussionen, statt sie zu fördern.
Auch Bassist Julian Hölting teilt diese Bedenken. Zwar betont er die Wichtigkeit lauter, nicht-rechter Stimmen – doch ob sie bei bestimmten Zielgruppen ankommen, bezweifelt er. Die politischen Aussagen von Von Wegen Lisbeth, räumt er ein, würden AfD-Wähler* kaum erreichen. Stattdessen sieht er ein grundlegendes Problem: In polarisierten Debatten fehle der Platz für differenzierte Gespräche.
Trotz ihrer Vorbehalte bleibt die Band gesellschaftspolitisch engagiert. Rohdes Müdigkeit zeigt jedoch eine wachsende Spannung auf – zwischen dem Drang, sich einzumischen, und der Erkenntnis, dass schnelle, markige Statements selten echten Wandel bewirken.
Von Wegen Lisbeth bleibt Teil politischer Diskurse, doch Rohdes Aussagen deuten auf einen Perspektivwechsel hin. Die Band ringt mit den Grenzen musikalischen Aktivismus’ in einer Zeit, in der Komplexität oft von plakativen Parolen überlagert wird. Ihre Erfahrungen spiegeln grundsätzliche Fragen wider: Wie können Künstler sinnvoll zur öffentlichen Debatte beitragen?

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